Biografie

Mit seinem warmen Timbre und seiner facettenreichen Darstellungskraft trat der schwedische Bass-Bariton Eric Ander schon in mehreren von Europas wichtigsten Opern- und Konzerthäusern auf. 2021 gab er in der Uraufführung von Lucia Ronchettis Inferno sein Debüt an der Oper Frankfurt. 2019 beinhaltete u.a. sein Debüt als Reinmar von Zweter in Tannhäuser an De Nationale Opera in Amsterdam und seine Rückkehr zum Festival d’Aix-en-Provence mit Andrea Breths Inszenierung von Rihms Jakob Lenz. Mit dieser Produktion (verfügbar als DVD) gastierte er schon 2015 am Théâtre Royal de la Monnaie und 2017 an der Staatsoper Berlin. Eric Ander war von 2014 bis 2016 Opernstudiomitglied der Staatsoper Stuttgart und sammelte wichtige Erfahrungen in mehreren Rollen und Covers. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Christof Loy, Christoph Marthaler, Kirill Serebrennikov und Jossi Wieler prägte ihn als Darsteller und hatte maßgebliche Einfluss auf seine Sicht auf die Oper als Kunstform.

In der Spielzeit 2023/24 singt er u.a. den Sprecher bei einer konzertanten Aufführung und CD-Aufnahme von Die Zauberflöte mit Orkester Nord und Martin Wåhlberg in der Opera-Théâtre de Clermont-Ferrand und Bachs Johannes-Passion in der Stiftskirche Stuttgart. Auch ist er mit Collegium Vocale Gent als einer der Reciting Soloists bei der Uraufführung von James Woods Apokalypsis beim Gent Festival und im Muziekgebouw aan t’IJ in Amsterdam zu hören.

Im Juli 2024 gibt er als Masetto in Don Giovanni sein Debüt am Nationaltheater Mannheim.

© Gerard Collett

Eric Anders künstlerische Vielfältigkeit zeigt sich auch in seinen Engagements. In der vergangen Spielzeit sang er den Masetto in einer Neuproduktion von Don Giovanni am Staatstheater Darmstadt. Im Festspielhaus Baden-Baden gestaltete er im Herbst 2016 den Titelhelden in Käpt’n Bone – eine Piratenoper (nach Rossinis L’italiana in Algeri). Als Residenzgast war er an den Theatern Chemnitz zwischen 2016 und 2018 in Neuproduktionen von Pique Dame, Le nozze di Figaro und Un ballo in maschera zu erleben. Eric Ander sang auch in einer Produktion von Hasses Artaserse bei der Neueröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth, im Münchner Cuvilliés-Theater sowie im Müpa Budapest.

Während seines Studiums an der Bayerischen Theaterakademie August Everding überzeugte Eric Ander als Snaut in Obsts Solaris, in der Titelpartie in Händels Imeneo sowie als Hérode in Mariottes Salomé – für dieses Rollenportrait wurde er in der Zeitschrift Opernwelt als Nachwuchskünstler des Jahres nominiert.

Höhepunkte als Konzertsolist waren Händels Messias bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, Bachs Kreuzstab-Kantate mit Philippe Herreweghe im Concertgebouw Brügge, Braunfels’ Passionskantate in der Liederhalle Stuttgart und Haydns Die Schöpfung sowie J.S. Bachs Johannes-Passion mit Stockholms KammarkörZudem sang Eric Ander Rossinis Petite Messe Solennelle als Stipendiat der Académie du Festival d’Aix-en-Provence und in einer konzertanten Aufführung von Rameaus Naïs unter Christophe Roussets Leitung beim Aldeburgh Festival.

Eric Ander trat bereits zusammen mit Klangkörpern wie der Staatskapelle Berlin, dem Ensemble Modern, dem Nederlands Filharmonisch Orkest, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Staatsorchester Stuttgart, der Hofkapelle München und L’arpa festante auf. So arbeitete er mit Dirigenten wie Marc Albrecht, Sylvain Cambrelling, Giuliano Carella, Georg Fritzsch, Michael Hofstetter, Ingo Metzmacher, Franck Ollu und Ulf Schirmer zusammen.

Eric Ander wurde 1990 in Stockholm geboren und begann im frühen Alter mit dem Chorgesang, lernte Geige sowie später auch Bratsche. Er studierte Gesang bei Eva Larsson-Myrsten und Prof. Petteri Salomaa an der Kungliga Musikhögskolan in Stockholm und bei KS Prof. Andreas Schmidt an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Seine Ausbildung ergänzte er mit Meisterkursen bei u.a. Sergei Leiferkus, Jane Thorner, Dorothee Mields und Dietrich Henschel. Eric Ander vertiefte zuletzt sein liedgestalterisches Talent an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Lars Woldt, Prof. Rudi Spring und Prof. Fritz Schwinghammer.